Die freie Entscheidung aller Men­schen, die bei uns wohnen, zu respektieren ist oberstes Gebot im Lighthouse Wien. Be­wohn­er und Bewohnerinnen können kommen und gehen, wann sie wollen. Sie können ihren Wohn­raum gestalten, wie sie möchten. Sie kön­nen ein Haustier halten. Sie können von 10 bis 22 Uhr Besuche empfangen. Sie erhalten eine Näch­ti­gungs­genehmigung für ihren Besuch, wenn sie ein SMS schicken. Und sie können selbst­ver­ständ­lich jederzeit kündigen. Die Kün­di­gungs­frist beträgt eineinenhalb Monate.

Nahezu alle Bewohner und Bewohnerinnen des Lighthouse sind durch Gewalt, Miss­brauch und zerrüttete Fa­mi­li­en­ver­hält­nis­se in Kindheit und Jugend, sowie durch oft jahrelange Ob­dach­losigkeit, Haft und Pro­sti­tu­tion schwer trau­ma­ti­siert. Vor­ran­gi­ges Ziel der Betreuung ist einerseits die Si­che­rung des Überlebens, andererseits die Beendigung von Kriminalität und Pro­sti­tu­tion. Wir nehmen die Menschen, so wie sie sind, und stellen keine An­for­de­run­gen für den Einzug. Sozialarbeit und psy­cho­soziale Betreuung erfolgen auf Augenhöhe.

Fast alle, die bei uns wohnen, wohnen ger­ne hier. Angelika lebt seit 11 Jahren im Light­house. Hubsi, Rudi und Ritchie sind ein ein­ge­schwo­re­nes Trio und schon seit acht bzw. 12 und 13 Jahren hier. Für San­dra und Rene hin­ge­gen ist das Light­house ein Ort der Sta­bi­li­sie­rung, sie wollen auf Ent­zug gehen. Fast alle, die neu ein­zie­hen, kom­men aufgrund einer Em­pfeh­lung eines Be­woh­ners oder einer Be­woh­ne­rin. Viele, die schon ausgezogen waren, sind wieder zurück gekommen. Zum Beispiel Me­la­nie, Sabrina, Stefan, Patrick und Michaela.